Die Entstehung des Abwasserverbandes Gurgltal – Imst - Inntal
Im Februar 1978 geben die Fachabteilungen III g und VI c
des Amtes der Tiroler Landesregierung die Ausarbeitung einer Regionalstudie für
die Abwasserbeseitigung im Raum Gurgltal- Imst-Inntal in Auftrag.
Der Planungsraum dieser Studie erstreckt sich auf die
Gemeinden Imst, Tarrenz, Nassereith, Karrösten, Karres, Arzl, Imsterberg, Mils
und Schönwies. Die Studie erarbeitet eine Reihe von Lösungsmöglichkeiten. Nach
eingehenden Beratungen in der einzelnen Gemeinderäten, wobei neben
wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch die Aspekte der Betriebssicherheit, der
Finanzierung sowie des Gewässer- und Naturschutzes einbezogen werden,
entscheiden sich die Gemeinden zu einer großräumigen Lösung der
Abwasserentsorgung. Lediglich die Gemeinde Karres will in dieser Frage
eigenständig bleiben.
In Zusammenarbeit mit der Gemeindeabteilung des Amtes der
Tiroler Landesregierung und der Bezirkshauptmannschaft Imst wird 1979 ein
Satzungsentwurf erstellt. Im Jahre 1980 erfolgt die Beschlussfassung über die
Verbandsgründung im Sinne des Satzungsentwurfes durch die Gemeinderäte. Diese
Beschlüsse werden am 11.09.1980 dem Amt der Tiroler Landesregierung zur
Genehmigung vorgelegt und werden am 07.10.1980 von der Landesregierung
genehmigt. Am 03.Februar 1981 findet die konstituierende Sitzung des
Abwasserverbandes Gurgltal-Imst-Inntal in der Bezirkshauptmannschaft Imst statt.
Zum Obmann des Verbandes wird der Imster Bürgermeister KR
Adolf Walch, zu seinem Stellvertreter der Bürgermeister von Arzl Dipl- Vw. Edgar
Siegele, gewählt.
Dem Planungsbüro Dipl.-Ing. Otto Sprenger wird am
15.09.1981 der Auftrag zur Detailplanung der regionalen VERBANDSKLÄRANLAGE und
der Sammelkanäle des 1. Bauabschnittes erteilt.
![]() |
Nach intensiven Beratungen über die Standortvarianten für
die Kläranlage und schwierigen Verhandlungen zur Grundeinlöse des benötigten
Areals von ca. 16.000 m² wird das Projekt Ende 1983 vorgestellt und zur
wasserrechtlichen Bewilligung eingereicht. Im Zuge des Neubaus der Pitztaler
Landesstraße und des Autobahnzubringers Imst bzw. des Autobahnloses Imst - Mils
werden als vorgezogene Baumaßnahmen der Anschlusskanal Arzl einschließlich der
Kanalaufhängung an der neuen Pitztalbrücke, der Sammelkanal Karrösten im Bereich
des Autobahnzubringers sowie die Verlegung des Kanals in der neuen Imsterauer
Innbrücke in den Jahren 1983-1985 errichtet.
In der Verbandsversammlung vom 04.Juli 1984 wird die
Gemeinde Obsteig über deren Antrag mit den Ortsteilen Holzleiten und Aschland
einstimmig in den Verband aufgenommen.
Nach erlagen der behördlichen Bewilligungen und der Zusicherung der Wasserwirtschaftsfonds-Darlehen fällt Ende 1985 der eigentliche Startschuss zum Bau der Verbandsanlagen des 1. Bauabschnittes.
![]() ![]() |
Im November 1985 wird mit dem Bau des Verbindungskanals
Schönwies-Imst bis zur Imsterauer Brücke begonnen. Es folgt im Dezember 1985 der
Bau der Zufahrtsstraße mit Pigerbachbrücke, und im Februar 1986 wird das
Betriebsgebäude der Kläranlage mit den Faultürmen in Angriff genommen.
Im November 1989 erfolgt die Fertigstellung der
Verbindungskanäle BA 01, und die Gemeinden Arzl, Imst und Karrösten werden an
die Kläranlage angeschlossen.
Im April 1990 wird der Probebetrieb der Kläranlage
aufgenommen. Die Anlage übertrifft mit einer Reinigungsleistung von derzeit 98%
bei weitem die bescheidmäßig festgelegten Ablaufwerte.
Im Mai 1990 beginnt der Bau des Verbindungskanals Tarrenz
und des Regenüberlaufbeckens in Tarrenz (BA02).
Seit Dezember 1990 werden die Abwässer aus der Ortschaft
Tarrenz zur Verbandskläranlage abgeleitet.
Bis Ende 1994 soll auch der Bau der restlichen
Verbandssammelkanäle von Schönwies - Mils -Imsterau (BA 03) und von Obsteig -
Nassereith - Tarrenz (BA 04) abgeschlossen sein.